IVM Performance September 2018

Lego-Kinder im Vorteil

Der Ausbildungsberuf Zweirad-Mechatroniker

Das Handwerk hat goldenen Boden – aber leider auch Nachwuchssorgen. Auch  der Motorrad- und Rollerfachhandel mit seinen angeschlossenen Werkstätten sucht händeringend gute Auszubildende. Doch zukünftige Azubis haben manchmal zu wenige oder unrealistische Vorstellungen von diesem anspruchsvollen Ausbildungsberuf.

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Denn es ist nicht so, dass sich niemand bewirbt, wie der Werkstattleiter eines großen ausbildenden Betriebs sagt, sondern eher so, dass die Selbsteinschätzung potenzieller Azubis sehr weit von der Wirklichkeit abweicht, sprich, dass nicht alle Bewerber geeignet sind.

„In unserem Beruf wird viel mit dem Kopf gearbeitet“, sagt so auch die Zweirad-Mechatronik-Meisterin Maja Walter in Darmstadt, „die Aufgabenstellung ist vielfältig, vor allem jeden Tag anders und hat sich mit der Digitalisierung und Einführung entsprechender Assistenzsysteme an Motorrädern in den letzten Jahren stark verändert.“

Daher startet der IVM im Dialog mit seinen Mitgliedsunternehmen noch vor der INTERMOT Köln 2018 eine erste Motivations-Initiative für die Ausbildung zum Zweirad-Mechatroniker. Basis der Aktion ist die vom IVM initiierte Social-Media-Seite www.facebook.com/vivalamopped, auf der sich gestandene Azubis aus Köln und Meisterin Maja Walter aus Darmstadt zu diesem spannenden Beruf äußern. Noch vor der INTERMOT wird eine neue Website mit vielen Infos zur Zweirad-Mechatroniker-Ausbildung online gehen.  

Das VivaLaMopped-Team besuchte dafür in Darmstadt Maja Walter, die bei Rainer Nagel Zweiradsport (Yamaha und KTM) die Werkstatt leitet und in Köln die Azubis Onur bei Harley-Davidson Köln an der Schanzenstraße und Till im Motorradhaus  StuteHengst (BMW Motorrad, Ducati, Honda, Horex und Suzuki) an der Kalk-Mülheimer Straße.

Maja Walter, Gewinnerin des deutschen Yamaha-Mechaniker Wettbewerbs 2018, wäre erfreut, wenn es wieder cool würde, ins Handwerk zu gehen, statt um jeden Preis eine akademische Karriere anzustreben. Neben einer schnellen Auffassungsgabe und analytischem Verstand bringt sie auch die äußeren Bedingungen des Berufs vor der VivaLaMopped-Videokamera auf einen Nenner: „Man muss „Ja“ sagen zu körperlicher Arbeit ... man muss eine gewisse Fitness mitbringen, man darf keine Angst haben zu schwitzen oder sich dreckig zu machen und wenn man Lego-Kind ist, ist das auf jeden Fall von Vorteil.“